Medienberichte

Schwäbische Zeitung 01. Oktober 2005

"Laserlicht aus Aalen erhellt die Welt"

AALEN - Das Mekka der Showlaser-Branche liegt auf der Ostalb. Genauer gesagt in Aalen. Dort hat die Firma Lobo Electronic GmbH ihren Standort. Das 30 Mann starke Unternehmen mit Lothar Bopp an der Spitze gilt als Weltmarktführer im Showlaser-und Multimedia Bereich.

Von unserem Redaktionsmitglied Verena Schiegl

Ein mit modernster Technik ausgerüsteter Multimedia-Tempel, 4000 Quadratmeter groß, zwei Produktionsstudios und ein professioneller Vorführraum - von seinen heutigen Möglichkeiten konnte Lothar Bopp vor 25 Jahren nur träumen. Damals begann der Gründer des Laser-Spezialisten Lobo, Ton- und Lichtanlagen zu bauen, zunächst für Freunde, später für Diskotheken.

Mittlerweile stapeln sich im avantgardistischen Büro des Firmengründers die Preise, die Lobo vom WeItdachverband der Showlaser Branche (lLDA) "für herausragende kreative Leistungen" erhalten hat. 72 dieser Awards, die für die Branche den Stellenwert eines Oscars haben, hat die Firma in den letzten Jahren abgesahnt. "Mehr als jedes andere Unternehmen weltweit", erzählt der 42-jährige Firmenchef. Hinzu kommen weitere internationale Preise, die den Siegeszug von Lobo zum weltweiten Vorzeigeunternehmen der Branche belegen.

Ein Mann mit Visionen

1982, in einer Zeit, in der Laser nur in Filmen oder Diskotheken eingesetzt wurden, gründet der damals 18-Jährige die Firma Lobo in Ellwangen. In der Anfangszeit ist das Unternehmen, das seit 1984 in Aalen ansässig ist, hauptsächlich als Lieferant für Disco-Illuminierungen tätig. Lothar Bopp, der neben bei an der Fachhochschule Aalen studiert, hat aber andere Visionen. Sein Ziel ist es, Lasershows auch in anderen Bereichen salonfähig zu machen. Mitte der 80er-Jahre widmet sich der junge Existenzgründer der aufkommenden Laser-und und Multimedia-Technik. Im Laufe der Zeit gelingt es ihm, immer neue Marktsegmente zu erschließen und den Laser populär zu machen. 1988 wird die Technik sogar bei den "erzkonservativen Bayreuther Festspielen" eingesetzt. Selbst die Meere erobert Lobo im Sturm. "Century", "Mercury" und "Galaxy" heißen die drei größten Schiffe der US-Reederei Celebrity Cruises, die für ihre Lasershows Technik aus Aalen an Bord haben. Auch die "Queen Mary 2" und die größte Privatyacht wurden von Lobe bestückt. Mit viel Arbeit, Mut zum Risiko und dem richtigen Gespür Trends zu erkennen, ist aus dem einstigen "Ein-Mann-Betrieb" eine Weltfirma geworden. Als nach eigenen Angaben größter Kompletthersteller der Branche ist Lobe in über 60 Ländern aktiv. Bopp verkauft nicht nur Hard- und Software, er vermietet seine Systeme auch.

Die Kunden kommen aus allen Bereichen. Freizeitparks, Theater, Planetarien, Künstler und Werbetreibende. Ein Großteil der Klientel stammt aus dem Nahen und Mittleren Osten. Im Stadion von Medina habe Lobo "die erste allgemein öffentlich zugängliche Unterhaltungsveranstaltung in der Geschichte Saudi-Arabiens" mitgestaltet, erzählt der Chef. In die Geschichte wird Lobo auch als Retter des Staatsfeiertags in Liechtenstein eingehen. In einer Hau-Ruck-Aktion gelang es der Firma in weniger als vier Tagen, ein großangelegte Spektakel auf die Beine zu stellen. Als die ersten Strahlen den Nachthimmel durchzogen, feierte nicht nur das schwäbische Unternehmen Premiere, sondern auch das Fürstentum: Zum ersten Mal in der Geschichte Liechtensteins hat eine Lasershow als Abschluss des Nationalfeiertags das traditionelle Feuerwerk ersetzt, das wegen Waldbrandgefahr abgesagt werden musste.

Eine Show für Budapest

Gut kann sich der Selfmade-Mann auch an sein bislang größtes Projekt erinnern. Zum ungarischen Nationalfeiertag 2002 konzipierte Lobo innerhalb von drei Monaten eine Show für die Stadt Budapest. "An mehreren Stationen in und um die Millionenstadt an der Donau haben wir Laser aufgebaut, die über GPS synchronisiert wurden. Der Ton wurde von zwei Radiosendern übertragen", erinnert sich Bopp. Am Tag zuvor hatte der Premierminister die Feier wegen des dramatischen Anstiegs der Donau im Jahr der Flutkatastrophe um zehn Tage verschoben. "So etwas hat’s noch nie gegeben", sagt Bopp. Genauso wenig wie die Rekordzahl von 1,2 Millionen Zuschauern. Große Veranstaltungen auszurichten, ist für Lobe längst zum Standard geworden. Allein zur Jahrtausendwende wurde die Firma mit sieben Aufträgen bedacht, darunter auch die Feiern am Brandenburger Tor. Dass das Unternehmen so erfolgreich ist, führt Bopp auf die große Bandbreite der Produktpalette, die Kombination von Ideen und Technik und eine "ungeheure Innovationskraft" zurück: "Wir setzen immer wieder Standards, die von anderen Mitbewerbern übernommen werden." Den Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg erhielt die Firma 1992 für die Entwicklung einer RGB Farbmischeinheit. RGB steht dabei für Rot, Grün und Blau. "Damit war es zum ersten Mal möglich, mit einem Laserstrahl 16 Millionen Farben zu erzeugen", erklärt Bopp. Lobe hat auch die ersten Animationscomputer für Lasershows entwickelt und damit die Programmierung von 3D-Animationen erst möglich gemacht. Auch bei der Übertragung von Laserlicht per Glasfaser sieht sich das schwäbischen Unternehmen als Pionier. Lothar Bopp hat viel erreicht. Zurücklehnen kann er sich aber nicht. Ständig am Ball bleiben, immer schneller und besser sein als die Konkurrenz, lautet seine Devise. Um Aufträge muss er sich heute nicht mehr sorgen. Die nächsten Projekte stehen schon vor der Tür: Ein großer Auftrag für einen Erlebnispark in Österreich und die Vorbereitungen für das Halloween-Festival im Europapark Rust.

Den höchsten Umsatz bringt das Ausland

30 Mitarbeiter, großteils Ingenieure, aber auch Designer und ein Architekt, sind bei Lobe in Aalen beschäftigt. Fast alle Komponenten eines Lasersystems entstehen hier. Diese große Fertigungstiefe erlaube kurze Lieferzeiten durch eine flexible Produktion, sagt Geschäftsführer Lothar Bopp. Bis zu 151ngenieure unterschiedlicher Fachrichtungen sind mit Konzeption, Entwicklung und Umsetzung eines Auftrags beschäftigt. Ergebnis des Zusammenspiels von Hightech und Kreativität sind Laser-An> mationen, die auf Berge und Wasserleinwände projiziert oder in geschlossene Räume eingebaut werden. Für Tests und Kunden Vorführungen gibt es ein eigenes Multivisionsstudio. Der Umsatz liege "noch im einstelligen Millionenbereich", sagt Bopp. Die Exportquote beträgt 80 Prozent. Der größte Anteil wird außerhalb Europas erwirtschaftet. Rund 70 Prozent der Erlöse entfallen auf den Verkauf von Hard-und Software. 30 Prozent stammen aus dem Mietgeschäft.

Zu den Stammkunden zählt aus der Europa Park Rust. Drei Festinstallationen und viele Veranstaltungen sind Ergebnis der über Jahre gewachsenen Geschäftsbeziehung. Konzerne wie BMW, Telekom, General Motors oder DaimlerChrysler nutzen Lobo-Technik für Produktpräsentationen, Kongresse oder Meetings. Für den Holiday-Park hat Lobo die Lasershow zu den diesjährigen "Summernights" entwickelt. Eng arbeitet Lobo auch mit Fachhochschulen wie der FH in Aalen zusammen.

 

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